Viele Menschen schaffen es in der Woche nicht, sich ausreichend körperlich zu bewegen, so wie es die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt. Am Wochenende jedoch holen viele Erwachsene ihren Bewegungsbedarf von mindestens 150 Minuten in Form moderater Bewegung beziehungsweise 75 Minuten intensiven Trainings nach.
Um zu klären, ob sie damit die gleiche gesundheitspräventive Wirkung erzielen wie ein regelmäßiges Training, das über die Woche verteilt ist, wurden im Rahmen einer Studie entsprechende Daten von etwa 350.000 Teilnehmern ausgewertet. Berücksichtigt wurde dabei die Häufigkeit und das Verteilungsmuster der sportlichen Aktivität und Angaben zum Gesundheitszustand der Studienteilnehmer.
Im Ergebnis zeigte sich zunächst, dass die Freizeitsportler, die ihr Training auf die gesamte Woche gleichmäßig verteilten, ein um 15 % reduziertes Sterberisiko hatten im Vergleich zu sportlich weniger aktiven Menschen. Bei den Wochenend-Sportlern, den sogenannten „Weekend Warriors“, die das empfohlene Trainingspensum innerhalb von zwei Tagen erzielten, war das Sterberisiko demnach lediglich um 8 % verringert.
Im weiteren Verlauf der Studie führten die Wissenschaftler einen weiteren direkten Vergleich der beiden Trainingsgruppen durch. Sowohl die Wochensportler als auch die Wochenend-Sportler waren im gleichen zeitlichen Gesamtumfang pro Woche aktiv. Bei der Auswertung wurde deutlich, dass ein Wochenendtraining in Summe ebenso effektiv und gesundheitsförderlich ist wie das auf die Woche verteilte Training. Die Sterberate war bei beiden Gruppen ähnlich hoch.
Santos, M. et al.
Association of the “Weekend Warrior” and Other Leisure-time Physical Activity Patterns With All-Cause and Cause-Specific Mortality
JAMA Intern Med.
7/2022